Auch ich bin betroffen vom Wegfall des Nebenkostenprivilegs zum 1. Juli 2024, also des Einzugs der Kosten eines TV-Kabelanschlusses durch den Wohnungsanbieter über die Nebenkosten.
Meine Wohnungsgenossenschaft hatte vor Jahren einen Vertrag mit der Telekom abgeschlossen, der uns Wohnungsnutzern über die seinerzeit verlegten neuen Anschlussleitungen günstigen TV-Empfang ermöglichte.
Ich hatte mich für die günstigste Variante entschieden: Alle ÖR-Programme in HD, den ganzen Rest in SD. Da ich praktisch kein Privat-TV gucke und auch sonst keinerlei Zusatzfeatures benötigte, war das die optimale Variante für mich, zu Kosten von rund 7,80 € pro Monat.
Alles auf Anfang
Nun wurde es also Zeit, mir Gedanken zu machen, welche Art Vertrag ich bei welchem Anbieter abschließen könnte, um weiterhin mit besagtem Anspruch Fernsehempfang zu haben.
Nun ist es noch nicht eingetreten, dass, wie ich und einige Haus-Mitbewohner vermutet hatten, die Telekom sich an jede Hauspartei mit einem Infopaket wenden würde, das womöglich günstige Einzelvertrags-Angebote enthielte im Sinne eines reibungslosen Übergangs in die Folgezeit. Vielleicht kommt das noch…
Allerdings kam für mich, meine Nutzungsgewohnheiten berücksichtigend, die ganz neue Frage auf, ob ich denn überhaupt noch einen Kabelanschluss nebst Vertrag benötige? Dank neuem Smart-TV stehen mir doch vielfältige Wege zum Streaming via Internet zur Verfügung. Einschließlich der Mediatheken der ÖR-Sender. Wie also jetzt? Ich fragte mal in die Mastodon-Runde.
Ergebnis der kurzen Erörterung:
Streaming per Direktzugang über die Mediatheken ist zwar möglich, kann aber dazu führen, dass man – senderechtebedingt – nicht auf alle Programminhalte Zugriff hat.
Alternativ gibt es jedoch TV-Streaminganbieter, die vergleichbar einem Kabelanschluss ein breitgefächertes TV-Angebot via Internet bereitstellen. Benötigt werden hierzu lediglich die entsprechende App auf dem TV-Gerät und ein (kostenpflichtiger) Zugang zum Programm des Anbieters. Einen möglichen Anbieter hatte ich schnell ausgemacht, der mir zum etwa selben Preis genau das bieten würde, was ich bisher schon hatte.
Ok, Problem frühzeitig gelöst. So würde es funktionieren. Ab Anfang Juli.
Bis gestern…
Eines guten Freundes Tipp
Interessantes Telefonat mit einem guten Freund, der in IT-/AV-/TV-Dingen immer etwas besser informiert und erfahren ist als ich. Thema wie oben. Nachdem ich von meinem derzeitigen Kenntnisstand erzählte, meinte er, dass ich doch einen aktuellen Amazon FireTV-Stick am Fernseher angestöpselt hätte. Jo, habe ich. Dann wäre mein Problem doch ohne weiteres Zutun, vor allem ohne weitere Verträge und Kosten erledigt. Der Stick hat eine Taste mit einem TV-Symbol mit zwei kleinen Antennen. Darüber gelange ich zum Programmangebot aller für mich interessanten TV-Sender, natürlich in HD. Das Ganze sieht aus wie der EPG meines Fernsehers, ist vergleichbar konfigurierbar und bietet genau das, was mir andere Streaminganbieter auch bieten. Er hat natürlich recht: Mit meinem Amazon Prime Video-Zugang habe ich längst schon das gewünschte Streamingprogramm für’s Fernsehen an Bord.
Irgendwie war mir das völlig entgangen – Fernsehen kam eben immer aus dem Kabel aus der Antennensteckdose.
Das heißt also, mit dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs und dem damit verbundenen Vertragsende wird für mich in Kürze das Fernsehen billiger.
Es sei denn… ich könnte dafür ja mal einen zusätzlichen Streaminganbieter wie Apple TV+, Paramount+ o.ä. ausprobieren. Schaun wir mal…
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