Lese-Blockade?

Ich find‘ kein Buch, ich find‘ kein Buch…

Zugegeben, ich weiß gar nicht so aus dem Kopf heraus, wann ich den letzten Roman gelesen habe. Das ist schon merkwürdig, denn eigentlich habe ich in den letzten zwanzig Jahren immer gerade irgendeinen Roman gelesen. Gelegentlich gab es mal kürzere Pausen, aber dann hatte ich immer einen neuen Band in der Hand, später auf dem Schirm.

Ein akts Buch liegt aufgeschlagen auf einem Tisch bei Kerzenlicht. AI-generiertes fotorealistisches Bild

Im Moment, und das schon seit sicher einer ganzen Reihe von Monaten, herrscht diesbezüglich Ebbe auf meinem Schirm. Als hätte jemand den Stoppen gezogen und der potenzielle Büchervorrat wäre einfach abgesoffen.

Es irritiert mich.

Ich hatte vor allem in meinem Lieblings-Genre der Science Fiction eine recht gepflegte Auswahl an Lieblings-AutorInnen, die mich zuverlässig mit neuem »Stoff« versorgten. Allerdings stelle ich inzwischen in dieser Hinsicht eine gewisse Flaute fest, die Betreffenden sind zum Teil nicht mehr so aktiv schreibend wie früher.

Also bin ich immer wieder auf die Suche gegangen, zuletzt gestern und heute früh. Ich stöbere u.a. gerne auf der Phantastik-Couch und auch der Krimi-Couch herum, weil auf beiden Plattformen die Genre-Bandbreite recht hoch ist und sowohl Leserkommentare als auch redaktionelle Rezensionen verfügbar sind.

Mein Dilemma bei der Suche nach guten Romanen – nach meinem persönlichen (Vor-) Urteil – ist, dass ich vorab gar nicht genau sagen kann, WAS ich gerade lesen mag. Meine eigene (Sub-) Genre-Bandbreite ist in beiden Feldern, SF wie Kriminalromane, relativ breit angelegt.

Der Kern einer erzählten Geschichte ist für mich immer der Ausgangspunkt einer Auswahl, und hierzu versuche ich aus Rezensionen möglichst viel herauszulesen.

Um was geht es bei einer Geschichte? Wie setzt der/die Autor*in erzählerische Mittel ein? Wie handelnde Personen? Ich versuche mir aus wenigen Informationen also ein Bild zu machen, was mich in einem Roman erwartet.

Dann macht es entweder »klick« oder nicht.

Ein Tablet mit einem Text liegt auf einem Tisch bei Kerzenlicht. AI-generiertes fotorealistisches Bild

Ich lasse mich ungern einfach so mal auf ein Buch ein, ich gehe lieber mit einer gewissen inhaltlichen Erwartung heran. Damit bin ich in meinem Leser-Leben eigentlich immer gut gefahren und habe mir bis heute nur ganz wenige »Nieten« eingefangen.

Jedenfalls gelingt es mir im Moment eher nicht, neuen Lesestoff ausfindig zu machen, bei dem es vorab das erwünschte »klick« macht.

Und das ärgert mich, denn:

Ich find‘ kein Buch, ich find‘ kein Buch…

Kommentare

Eine Antwort zu „Lese-Blockade?“

  1. Mir fällt dazu eine Geschichte ein, die für mich wenig schmeichelhaft, ja vielleicht sogar entlarvend ist. Vornweg: Meine Schwester ist eine Vielleserin. Wenn mich jemand fragt, was ich mir zum Geburtstag oder zu Weihnachten wünsche und der Vorschlag kommt: „Wie wärs mit einem Buch“, antworte ich prompt: Danke, ich hab schon eins.

    Ich mache mich vielleicht schlechter als ich bin. Aber den Zugang zu Büchern habe ich mir nie erschließen können. Früher habe ich im Urlaub manchmal ein oder zwei Bücher gelesen. Die habe ich mir bewusst ausgesucht bzw. ähnliche Kriterien herangezogen wie die, die du beschreibst.

    Früher ™ war ich mal Mitglied im Bertelsmann Buchclub. Was fast immer kam, war der sogenannte Hauptvorschlagsband. Ich war sogar zu uninteressiert, um wenigstens ein Buch aus diesem gewaltigen Sortiment herauszusuchen. Was soll daraus entstehen? Nun, es gab darunter einige Bücher, die ich gelesen habe und die mir wirklich gefallen haben.

    Es ist armselig, das so einfach zu sagen. Dabei kann man nicht behaupten, dass ich nicht viel lesen würde. Das alles findet heute nur am Bildschirm statt. Wir haben sogar ein kleines Bücherregal. Nach über 70 Lebensjahren ist die Auswahl mehr als dürftig. Nichts zum Vorzeigen oder referieren.

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