PC oder doch nicht mehr?

Seit einiger Zeit, schon länger tatsächlich, steigt in mir immer mal wieder die Frage auf, wie ich es zukünftig in Sachen PC halten will. Heißt, wenn denn in vielleicht zwei, drei, vier Jahren der Zeitpunkt kommt, Überlegungen anzustellen, den jetzigen PC durch einen neuen zu ersetzen: Werde ich dann überhaupt einen neuen PC haben wollen, oder wird das der Zeitpunkt sein, wo ein Tablet dessen (geringeren) Platz auf dem Schreibtisch (oder dann auch mal Sofa) einnehmen kann?

Stand der Dinge ist für mich im Moment ein ordentlicher Mittelklasse-PC in Gestalt eines Intel NUC mit Minigehäuse, hinten am Vesa-Anschluss des Monitors befestigt. Seit Frühjahr 2020. Darin werkelt eine Core-i5 CPU der achten Generation, bedient sich mit 16 GB RAM und einer 1 TB SSD. Für Linux ist das allemal genug Leistung und Speicherplatz. Dargestellt wird auf einem 32-Zöller Monitor in 4K.

Der PC nähert sich also dem fünfjährigen Betrieb, was kein Problem darstellen sollte. Deswegen schrieb ich oben von einer Situation in zwei bis vier Jahren.

Perspektiven und Anforderungen

Wenn ich von heute ausgehe, werde ich perspektivisch keine Software einsetzen, die deutlich höhere Ansprüche stellt. Die Frage ist also einfach:

Was setze ich an Software für welche Aufgaben ein, und kann in Zukunft ein Tablet mit mindestens 10 Zoll Diagonale, oder dann vielleicht 11 oder 12 Zoll, das erfüllen oder nicht?

Wo sind meine »Knackpunkte«?

Wesentlich sind für mich eine vernünftig große Bilddarstellung. Vor allem für Office-Arbeiten, also Textverarbeitung, Tabellen und gelegentlich etwas Zeichenprogramm. Die 32 Zoll, die ich jetzt genieße, sind allerdings Luxus und nicht Vorgabe für die Zukunft.

Ich habe gerade ein Kabel USB-C auf HDMI bestellt, mit dem ich die Übergabe von meinem jetzigen Tablet auf den Monitor testen will.

Nächster Punkt ist die Tastatur. Ich habe am PC schon mit zwei Bluetooth-Tastaturen zu arbeiten versucht. Im Ergebnis war das in beiden Fällen – Achtung, es folgt eine detaillierte technische Begründung! – schlicht Scheiße!

Wissewolle mehr dazu?

Bluetooth-Tastaturen sind immer dann mal kurz eingeschlafen, wenn man sie braucht. Dann tippt man darauf herum, dass sie wieder aufwachen. Da der PC schneller als man selbst merkt, wenn sie wieder wach ist, hat man eine sinnlose halbe Zeile Zeichen auf dem Schirm, die man nicht braucht. Außerdem kann man via Bluetooth-Tastatur nicht ins BIOS booten, was jedoch zum Glück nur sehr selten nötig ist. Wenn allerdings, hat man zufällig ganz fest vergessen, wohin die Kabeltastatur verschwunden ist

Am Tablet funktioniert es auch nicht viel besser, aber dort muss man eben damit Vorlieb nehmen. Am PC jedenfalls hängt längst wieder eine Kabel-Tastatur.

Mausbedienung ist für mich zwar längst zur rechten Hand geworden, aber das geht kabellos wenigstens unproblematisch. Und am Tablet per Wischi-wischi oder Stift klappt das auch. Bei ersterem ist zwar kaum Feinssteuerung möglich, aber per Stift klappt das schon, wenn nötig.

Drucken ist auch kein Problem, das kann ich jetzt schon per WLAN vom Tablet oder Smartphone aus.

Der Ausblick

Ein weiterer wesentlicher Aspekt wäre natürlich der Umstieg von einer Linux-Umgebung, in die gelegentlich Android-Geräte eingebunden werden, zu einer reinen Android-Umgebung. Das wäre irgendwo schade, aber meine persönliche Welt würde dadurch nicht zusammenbrechen. (Hauptsache: nie wieder Windows!)

Interessant am Rande:

Wenn ich diesen Zug tatsächlich machen sollte, hätte ich seinerzeit (nicht ganz früh, aber rechtzeitig) 1990 den Einstieg in die PC-Welt vollzogen und knapp mehr als fünfunddreißig Jahre später den Ausstieg aus derselben.

Jetzt an euch Leser die Fragen:

Stellt ihr ähnliche Überlegungen an, oder habt ihr vielleicht gar schon einen derartigen Plattformwechsel vollzogen?

Kommentare

4 Antworten zu „PC oder doch nicht mehr?“

  1. Ein Wechsel auf Linux hat sicherheitstechnisch wohl viel für sich. Und die Voraussetzungen (Handling Installation) sind heute ja auch andere als früher einmal. Ich habe mal eine Weile mit Linux gearbeitet und bin das Wagnis eingegangen, komplett von Windows auf Linux zu wechseln. Damals schien es noch eines zu sein. Allerdings bin ich dann wieder zu Windows zurückgekehrt, weil ich auf Office-Anwendungen (Firma) angewiesen war. Damals waren diese noch „konkurrenzlos“.

    Ich bin nicht so für Notebooks. Ich habe in unserer Wohnung ein Ecken. Auf dem Schreibtisch steht nunmehr seit 3 Jahren ein iMac mit einem 24-Zoll-Monitor. Davor hatte ich einen 32-Zoll-Monitor. Der fristet nun im Keller sein Dasein. Ich vermisse ihn nicht. Mein MacBook Pro nutze ich kaum. Das war eine teure, unnötige Investition. Noch einmal werde ich wohl keinen Wechsel eines Betriebssystems mehr vornehmen. In ein paar Tagen werde ich 71.

  2. Solange es PCs gibt, werde ich wohl dabei bleiben. Auf meinem Schreibtisch steht ein Midi-Tower, den ich mir habe von einer PC-Werkstatt habe aufrüsten lassen – für Win10 damals. Wenn ich auf 11 umsteigen muss, werde ich das auch wieder machen, neues Motherboard, neuer Prozessor. Derzeit ist es noch ein Intel i5-4670 und 8 GB RAM – für meine Bedürfnisse reicht das bisher prima.
    Das Aufrüsten war nicht meine erste Wahl, aber ich habe mir beim letzten „PC-Update“ sage und schreibe DREI PCs nach eigenen Wünschen vorkonfigurierte PCs senden lassen, die nicht mal in Betrieb zu nehmen waren – auch nicht mit Telefonsupport! Ein Desaster!

    Auf etwas anderes umzusteigen, kommt eher nicht in Frage. 24-Zoll-Monitor, Tastatur – das brauche ich und es macht (vorausgesetzt, es läuft alles) dann doch keinen großen Unterschied am Arbeitsplatz. Mal eben auf der Couch surfen mach ich mit dem Handy, das Tablet liegt ungenutzt nur rum. Youtube schau ich auf dem TV. Einen Notebook bekam ich mal geschenkt, hab ihn aber wegen Nichtnutzung wieder verkauft.

    Vor allem aber:

    Ich werde nicht auf ein anderes System umsteigen, bin an Win gewöhnt und habe damit keine Probleme. Bisher konnte ich auch vermeiden, bei MS angemeldet zu sein.

    Fast vergessen: Neuerdings werden sogenannte KI-PCs angeboten. Genauer hab ich das noch nicht erforscht, würde es aber nett finden, mit meinem PC sprechen zu können anstatt in verschiedenen System-Übersichten nach einer Einstellung zu suchen. Aber das wirds wohl noch lange nicht geben und „KI“ ist für mich privat nur eine Spielerei. Und um im Web KIs zu nutzen, brauche ich keinen neuen PC.

  3. Gerhard

    Ich brauche einen großen Bildschirm, um meine Fotos sauber bearbeiten zu können.
    Deshalb führt kein Weg an einem neuen Desktop-PC vorbei.

    1. Man kann auch einen großen Bildschirm an einen Laptop oder Mini-PC anschließen.

      Ich nutze ein Laptop mit einem extra Monitor, aktuell finde ich das so praktisch.
      Für Abends oder zwischendurch nutze ich ein Tablet, wenn der Laptop heruntergefahren ist.

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