Dem privaten Autoverkehr gehört (vorerst) die Zukunft. Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) wird diesen weiterhin bloß ergänzen, nicht ersetzen. Und zwar tendenziell in abnehmendem, nicht in zunehmendem Maß. Eine wie auch immer geartete Verkehrswende hin oder her. Es wird sie so, wie von vielen (auch von mir) gewünscht, nicht geben.
Warum nicht?
Dieses Dilemma aus wachsendem Bedarf und schwindenden Ressourcen werden wir nicht auflösen.
Ich jedenfalls höre auf, mir diesbezüglich irgendwelche Illusionen zu machen. Eine Entwicklung, die vor über hundert Jahren in den Großstädten begann und bis heute beharrliche Kontinuität zeigt, werden wir nicht in ein paar Jahren aushebeln und mit einer besseren ersetzen, nur weil die Klimawandeldaten es dringend anzeigen.
Der ÖPNV in den immens wachsenden Großstädten der Wende zum 20. Jahrhundert hatte sich zeitgleich mit dem Individualverkehr entwickelt, bzw. ging diesem sogar etwas voraus. Allerdings ist der Verkehrswegebau und die Betriebslogistik wesentlich aufwändiger. Und die Städte haben sich angepasst, vor allem die, welche in den Weltkriegen starke Zerstörungen davontrugen.
Die Städte sind heute so, wie sie sind, und die demographische Entwicklung ebenso. Und das Auto wurde zum Maß der kommunalen Dinge.
Wir werden das ÖPNV-Problem nicht per irgendwie »gesteuerter« Migration lösen. Wir werden es – zumindest in den nächsten zwanzig Jahren – nicht per Automation lösen. Also durch autonom fahrende ÖPNV-Verkehrsmittel.
Obwohl ich letzteres für eine auf lange Sicht kluge Sache halte, an der weiterhin gearbeitet werden sollte.
Und nein, das Fahrrad ist ebenfalls keine Lösung. Es ist Teil einer möglichen zukünftigen Lösung, in der womöglich vielfältiger Individualverkehr mit elektrisch betriebenen Kleinfahrzeugen in zahlreichen diversifizierten Formen an die Stelle des heutigen Autos treten könnte.
Das Auto hat sich inzwischen längst ins Groteske gewandelt von einem zweckdienlichen Individualfahrzeug zum reinen Singulär-Steh-, Park- oder Posingzeug. Und damit vom Ausdruck verkehrsräumlicher Mobilität zu überwiegend immobiler Emotionalität.
Das hat zwar mit dem Thema zu tun, gehört aber in eine andere Rubrik.
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