Ich vermute, fast jeder arbeitende Mensch, in dessen Arbeitsumfeld es eine (oder mehrere) sogenannte »Teeküchen« gibt, kennt das Phänomen, das ich an dieser Stelle die Beständigkeit fremder Gegenstände nennen will:
Gewöhnlich kennt jeder tägliche Nutzer einer solchen Gemeinschaftsküche seine Geräte und seine täglichen Mitbringsel. Sie werden genutzt und danach gespült oder beseitigt, wie auch immer.
Diese kleine Welt der Gewohnheiten bekommt einen Riss, wenn fremde oder seltene Nutzer dieses Ortes dort Gegenstände hinterlassen:

Diese leere Wasserflasche hat ein einmaliger Nutzer unserer Teeküche hinterlassen – seit mehr als zwei Wochen steht sie nun mehr oder weniger exakt an diesem Platz auf der Arbeitsplatte, je nachdem, wo die tägliche Reinigungskraft sie beim Platteputzen hinschiebt.
(Ich denke, morgen früh werfe ich sie weg…)
Kommentare
Eine Antwort zu „Beständigkeit“
In der Tat, solche Gegenstände gibt es nur allzu oft, auch Kollegen, die sich im öffentlichen Raum bewegen und benehmen, als ob sie dort zuhause wären. Alles stehen und liegen lassen – ob es bei denen auch so aussieht, zuhause, meine ich?
Zu der Glasflasche fällt mir nur die PBS-Doku ein, die ich am Freitag gesehen habe und in der von einer heute unvorstellbaren 95% Wiederverwendungsquote für Glas (!) in den USA (!!) in den 50er Jahren sprach. Warum denkt man heute nur noch ans Wegwerfen? Bei Arsenjew (Dersu Usala) wird auch an einer Stelle über eine Glasflasche gesprochen, die Russen in der Expedition werfen sie bereits 1905 weg, der indigene Nenze Dersu hingegen hebt sie auf, spült und verwendet sie wieder.